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Rückblick auf die Navigationskonferenz 2014

Auf der Navigationskonferenz 2014 im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur diskutierte Hartmut Gündra von geomer, gemeinsam mit Tanja Jorzig von HERE, und weiteren Akteuren der Navigationsbranche im interaktiven Workshop „Sensoren und Daten in der intelligenten Welt“ welche Chancen sich durch die Vernetzung intelligenter Daten bieten. Doch auch die Herausforderungen wurden intensiv diskutiert: Insbesondere das Thema Komplexität, Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Netzkapazität rückte in den Diskussionen immer wieder in den Vordergrund; doch zunächst mal zu den Chancen.

Geointelligente Lösungen mit Mehrwert für die Menschen

Sensoren liefern Daten. Daten, die mit geographischen Koordinaten verbunden sind, helfen Menschen, in der immer komplexer werdenden Welt zurechtzukommen. So zeigte Hartmut Gündra welche Anwendungsfelder sich durch die emotionale Kartierung durch EmoCityMap auftun. Das Visualisieren von emotionalen Reaktionen auf Karten hilft Stadtplanern, Angsträume und Wohlfühlräume zu identifizieren, es zeigt Verkehrsplanern, wie sich Menschen mit eingeschränkter Mobilität in der Stadt bewegen und wo sie Stress ausgesetzt sind, und es weist Rettungskräfte darauf hin, wann und wo Einsatzkräfte überfordert sind. Neben kleinräumigen Analysen ging es auch um das große Ganze, insbesondere um die Verkehrsplanung und Navigation. Denn hier bietet der Einsatz von intelligenten Daten große ökonomische und ökologische Vorteile.

Zuverlässige Informationen trotz wachsender Komplexität

Tanja Jorzig erläuterte, wie komplex die Aggregation von großen Datenmengen aus verschiedenen Sensoren und Quellen ist, wenn präzise und nützliche Informationen für Entscheidungsfindungsprozesse in der Infrastrukturplanung und -steuerung zur Verfügung gestellt werden sollen. Skalierbarkeit und schnelle Verarbeitung massiv wachsender GPS Probe Daten können nur durch einen stabilen Big Data Processing Engine erreicht werden, der aufgrund von Datenfusionen eine schnelle Abwicklung komplexer Algorithmen ermöglicht. Auch der Individualverkehr profitiert immens durch eine solche qualitativ hochwertige und verlässliche Datenverarbeitung und -analyse.

Sicherheit und Vertrauen

Welche Möglichkeiten es gibt, den Datenschutz in einer immer stärker vernetzten Welt umzusetzen, beschrieb Thorsten Herre von SAP. Er machte zudem deutlich, wie vielschichtig und wichtig das Thema Datensicherheit ist. Das war auch ein zentrales Thema in den Diskussionsrunden: Daten von Verbraucher und Unternehmen müssen vor Missbrauch geschützt werden. Es müsse klar ersichtlich sein, für welche Zwecke Daten genutzt werden. Vermeintlich kostenlose Dienste gibt es nicht. Eine weitere Möglichkeit für mehr Schutz wäre es, Datensätze mit einem Verfallsdatum zu versehen, die ab einem festgelegten Zeitpunkt nicht mehr verfügbar sind.

Das Netz und das Recht müssen den Rahmen bilden

Damit die intelligente Welt nicht in empfangsschwachen Gebieten endet, braucht es leistungsstarke Netze. Der Netzausbau ist in aller Munde. Doch es braucht noch mehr: einheitliche Standards, Kooperationen zwischen den Akteuren und nicht zuletzt rechtliche Rahmenbedingungen, auch diese einheitlich und am besten europaweit.